Wenn es um die Ernährung des Hundes geht, wird dieser nach wie vor mit dem Wolf verglichen. Das wird sowohl in der Werbung von großen Konzernen propagiert, als auch mit der BARF Ernährung, die sich in den letzten Jahren entwickelt hat. Doch welche Gemeinsamkeiten haben der Wolf und der Hund eigentlich? Denn durch die Domestizierung des Hundes in den letzten 15.000 Jahren, hat sich nicht nur äußerlich viel verändert, sondern auch innerlich.
Wir haben euch nachfolgend die Unterscheidungskriterien aufgeführt:
Größe: Wölfe sind sehr groß gewachsen und ähneln größeren Haushunden. Sie erreichen im Durchschnitt eine Schulterhöhe von 70 bis 90 cm und eine Länge von 100 bis 140 cm. Weibliche Wölfe sind etwas kleiner als die Männlichen. Hunde hingegen erreichen eine Schulterhöhe, je nach Rasse, von 15 bis 100 cm.
Ohren: Wölfe haben kleine, dreieckig und aufgerichtete Ohren. Der Haushund hat meist deutlich größere, manchmal hängende und oft abgeknickte Ohren.
Rute: Der Schwanz des Wolfes ist meist gerade und gesenkt. Hunde sind in ihrer Rutenhaltung variabel. Meist hat der Hund eine gehobene oder gar sichelartige gebogene Schwanzhaltung.
Fell: Wölfe haben wie auch Hunde unterschiedliche Fellfarben. Allerdings besitzen sie eine deutliche Fellzeichnung, die den Hunden meist fehlt.
Gangart: Wölfe setzen meist die Hinterpfote in die Spur ihrer Vorderpfote und laufen im Rudel längere Strecken hintereinander in den Spuren ihrer Vordertiere (eher im Trab). Hunde laufen dagegen ungleichmäßig, wechseln oft das Lauftempo und brechen vermehrt zu den Seiten hin aus.
Ernährungstyp: Wölfe sind Fleischfresser (Carnivoren), Hunde hingegen mittlerweile Allesfresser (Omnivore).
Verdauung: Wölfe können pflanzliche Nahrung verdauen, stärkehaltige Nahrung allerdings praktisch gar nicht. Der Hund hingegen ist in der Lage, stärkehaltige Nahrung gut zu verdauen, sowie auch pflanzliche. Diese Veränderungen begannen in der Jungsteinzeit, als sich die ersten Wölfe den Menschen anschlossen und daraus sich unsere heutigen Haushunde entwickelt haben. Der Haushund verfügt heute nämlich über 30 Kopien der Amylase, eines Proteins, das Stärke aufspalten und verdauen kann. Der Wolf hat nur zwei und kann daher die Stärke nicht gut umwandeln. Der Hund hingegen kann sich so die Stärke in Nahrungsmitteln als Kohlenhydrate verfügbar machen. Das zeigt deutlich, dass der Hund kein reiner Fleischfresser ist.
Geschlechtsreife: Wölfe sind im Durchschnitt mit 2-3 Jahren geschlechtsreif, Hunde hingegen schon mit einem Jahr.
Läufigkeit: Wölfe sind einmal im Jahr, Hunde zweimal im Jahr läufig.
Jagdtrieb: Wölfe haben einen stark ausgeprägten Jagdtrieb, Hunde hingegen eher schwach bis rückläufig.
Charaktereigenschaften: Der Wolf ist im Gegensatz zum Hund eher ängstlich, vorsichtig und scheu. Hunde hingegen sind zutraulich, aufmerksam und wesentlich ruhiger als der Wolf. Da Hunde nicht mehr Jagen müssen, ist auch ihr Jagdtrieb und das Aggressionspotenzial stark zurückgegangen. Hunden ist die Kommunikation mit dem Menschen im gemeinsamen Zusammenleben wichtig. Deswegen bellen, jaulen oder winseln Hunde mehr als Wölfe. Diese tun das wiederum nur im Welpenalter.
Population: Wölfe gibt es weltweit nur 200.000 – 300.000, Hunde hingegen 500 – 700 Millionen. In Deutschland gibt es an die 9 Millionen Hunden, Wölfe hingegen nur noch 150 (Schätzungsweise).
Nur durch die Veränderung des Hundes an der Seite des Menschen ist ein gemeinsames Zusammenleben so nah und eng möglich. Hunde sind zu Familienmitgliedern geworden und in unser Leben integriert. Wie die Punkte oben zeigen, unterscheidet sich der Haushund in vielen Eigenschaften von dem Wolf und das auch in Bezug auf das Futter. Einen Haushund gleichzusetzen mit einem Wolf ist bei der Ernährung falsch und tut dem Hund nicht gut. Wir haben uns die Hunde in so viele Richtungen gezüchtet und dadurch auch noch mal viel in der Entwicklungsgeschichte geändert. Deswegen ist es gut, dass viele Einsehen, der Vergleich Wolf und Hund ist heute nicht mehr aktuell und weicht stark voneinander ab.