Der erste Teil unserer Serie zeigt, dass unbedingt Alternativen zu Plastik hergestellt werden müssen und wir in unserem Alltag darauf achten sollten, so wenig Plastik wie möglich zu kaufen.
Um es kurz zusammenzufassen, sprechen folgende Punkte gegen die Benutzung von Plastik:
- Plastik ist nicht biologisch abbaubar
- Begrenzter Rohstoff
- Plastik ist giftig (Weichmacher etc.)
- Plastik tötet unsere Tiere und die Natur
Doch gibt es überhaupt gute Alternativen zu industriell hergestelltem Plastik und haben diese wiederum auch negative Aspekte (Teil III)? Mit diesem Thema haben wir uns beschäftigt und euch das Wichtigste dazu zusammengefasst.
Mittlerweile gibt es in der Industrie viele Alternativen zu Plastik und der Markt an Bioplastik wächst. Doch was genau ist Bio-Kunststoff eigentlich?
Bio-Kunststoff wird aus biologischen Rohstoffen hergestellt oder ist biologisch abbaubar (nach anerkannten Normen, wie z.B. EN 13432). Manche Kunststoffe erfüllen beide Kriterien. Produkte aus Bio-Plastik bestehen mittlerweile zum Teil aus erneuerbaren Rohstoffen wie zum Beispiel Mais, Zuckerrohr oder Cellulose.
Nachfolgend haben wir euch vegane Kunststoffalternativen auflistet:
Zuckerrohr:
Mittlerweile gibt es Plastiktüten, Einweg-Teller und vieles mehr aus den Überresten der Zuckerrohrproduktion. Damit aus Zuckerrohr eine Verpackung werden kann, braucht es einige Verfahren. Vereinfacht ausgedrückt wird Zucker, also Dextrose, mit Milchsäure vermischt, die dafür sorgt, dass das Material haltbar wird. Durch Fermentation und Polymerisation entsteht dann der benötigte Rohstoff, der sich durch Hitze und Druck in verschiedene Formen pressen lässt.
Pilze:
Der geeignete Pilz für die Herstellungs von biologischem Kunststoff nennt sich Mycelium und befindet sich in fast jedem Quadratzentimeter des Erdbodens. Er stellt ein sehr flexibles Material zur Verfügung und kann vielfältig eingesetzt werden. Aus Mycelium wurden bereits Ziegelsteine, Lampenschirme oder nachhaltiges Leder produziert. Ausgewachsen kann der Pilz Styropor-Verpackungen ersetzen. Nach der Nutzung darf er auf den Kompost.
Maisstärke:
Die Herstellung von Biokunstoff aus Mais entsteht aus der Stärke. Diese wird durch einen Prozess in ein Polymer umgewandelt, sodass darauf beispielsweise Plastiktüten oder Verpackungen hergestellt werden können. Der Vorteil an diesem Biokunststoff ist, dass keine toxischen Chemikalien beim Herstellungsprozess eingesetzt werden und sich diese auf die Lebensmittel übertragen könnten.
Allerdings sind diese Verpackungen noch nicht so hitzebeständig, weshalb das Material bei 45 Grad schmilzt. Deswegen eignet es sich noch nicht für alle Nahrungsmittel und Produkte.
Algen:
Auch aus unseren Meeresalgen, kann Kunststoff hergestellt werden. Das Material ist biologisch abbaubar und durch den Vorgang der Spherifikation wird eine Art Haut gebildet, die wasserdicht ist und keine Flüssigkeit durchlässt. Ein ganz klarer Vorteil gegenüber den PET Flaschen ist, dass sich kein gefährliches Mikroplastik löst und in unsere Getränke kommt. Allerdings ist das Konzept noch nicht ganz ausgearbeitet, aber große Firmen arbeiten an dieser Alternative.
Hanf:
Bei der alternativen Kunststoffgewinnung könnte Hanf die Lösung sein. Der Hanfplanze werden bei der Herstellung die Hanffasern entfernt und übrig bleiben ca. 77 % Zellulose. Das Material sieht aus wie gewöhnlicher Kunststoff, ist aber im Gegensatz zu Plastik, biologisch abbaubar. Die Hanfpflanze wächst zudem schnell und bindet sogar CO2.
Wie ihr sehen könnt, tut sich etwas und viele der oben genannten alternativen Kunststoffe sind bereits auf dem Markt. Immer mehr Unternehmen schwenken um, wenn es das Produkt erlaubt.
Im nächsten Post gehen wir genauer auf die Vor- und Nachteile von industriellem Kunststoff und biologisch abbaubaren Kunststoff ein. Denn beide Produkte haben ihr Sonnen- und Schattenseiten.