Die schönen Sandstrände in Polynesien oder vor dem Great Barrier Reef waren einst voll von schönen Korallenriffen mit türkisen Wasser und weißen Sandstränden. Doch mittlerweile sterben immer mehr Korallen ab und der Lebensraum der Fische wird zerstört. Eine große Schuld daran trägt mit Sicherheit die Überfischung, aber auch das Plastik in den Meeren und es kommen täglich mehr Tonnen an Müll dazu. Eine ins Meer geworfene Plastikflasche braucht bis zu 450 Jahre, bis sie in Mikroplastik zersetzt wird. Die Natur kann von sich aus Plastik nicht abbauen. Das Mikroplastik mischt sich mit der Nahrung der Meerestiere, wie Fische oder Schildkröten, woran diese elendig zugrunde gehen können. Und es wird nicht weniger. Durchschnittlich jeder Bürger in Deutschland produziert jährlich über 200 kg Verpackungsmüll.
Doch was genau ist eigentlich Plastik?
Plastik sind Kunststoffe, die vor allem aus Erdöl mit einigen Zusatzstoffen hergestellt werden. Der am häufigsten verwendeten Kunststoff ist Polyethylen und wird für Müllsäcke, Kabel oder Rohre verwendet. Das erste Plastik entstand 1839, als Charles Goodyear Kautschuk mit Schwefel mischte. Das war der erste Schritt in Richtung Kunststoffproduktion. Mittlerweile ist Plastik nicht mehr wegzudenken und es werden jährlich 407 Millionen Tonnen an Plastik hergestellt (weltweit), davon fallen 146 Millionen Tonnen allein auf Verpackungsmaterial, dass größtenteils nur ein einziges Mal verwendet wird.
Dafür werden große Mengen an Erdöl benötigt, welches nur ein begrenzt verfügbarer Rohstoff unserer Erde ist. Bei der Plastikehrstellung werden zusätzliche viele giftige Gase freigesetzt, welche unsere Umwelt ebenfalls belasten.
Vorteile von Plastik
Bei genauerer Betrachtung muss man sich schon fragen, warum bei all der Umweltbelastung überhaupt noch Plastik hergestellt und benutzt wird? Doch die Antwort dafür ist schnell zu finden:
Plastik ist das einzige Material, was nicht zerbricht, sehr lange haltbar ist und sehr günstig in der Herstellung.
Das ist auch der Grund, weshalb Plastik so gerne für Verpackungen genutzt wird, welche 35 % des hergestellten Plastiks ausmachen. Die Ware bleibt so lange frisch und haltbar. Damit sparen sich die Unternehmen wieder sehr viel Geld. Plastik findet noch viel mehr Verwendung, beispielsweise als Rohstoff beim Häuserbau, in Zahnbürsten, Kosmetika oder auch in Autos. Ein Leben ohne Plastik ist kaum noch vorstellbar.
Nachteile von Plastik
Plastik ist nicht biologisch abbaubar, das heißt, jedes kleine Stückchen Plastik, das jemals hergestellt worden ist, besteht immer noch.
Plastik ist giftig: Nicht nur für die Tiere, sondern auch für uns. Wenn sich Plastik zersetzt, entstehen Weichmacher wie Bisphenol A. Diese sorgen für hormonelle Veränderungen in unserem Körper und sind besonders für die Entwicklung unserer Kinder gefährlich.
Zusätzlich ist Plastik sehr schwer zu recyceln. Es gibt verschiedene Arten von Plastik wie Thermoplasten, Duroplasten oder Elastoplasten. Dann gibt es noch Mischformen, die nicht alle miteinander verarbeiteten werden können. Wenn die Maschinen den Kunststoff nicht richtig zuordnen können, wird dieser nicht recycelt, sondern verbrannt. Das ist alles andere als Nachhaltig, denn für die Herstellung des Kunststoffs wurde ein hoher Energieaufwand betrieben.
Auch die Verbrennung von unserem Plastik Müll ist eine Belastung für die Umwelt. Die entstehenden Emissionen schaden unserer Gesundheit. Leider wird über die Hälfte der gesamten Plastikabfälle verbrannt und problematische Schadstoffe werden freigesetzt.
Umweltverschmutzung durch Plastik
Es gibt aber eine Bewegung, die immer größer und Stärker wird: Die Zero Waste Bewegung. Denn der steigende Plastikkonsum der Menschen bringt ein riesiges Problem mit sich und wir vermüllen regelrecht. In Europa kommen wir nicht mehr hinterher, den Plastikmüll zu entsorgen, weswegen dieser den Weg in Entwicklungsländer findet. Dort herrschen mittlerweile riesige Müllprobleme und die Menschen kommen nicht mehr hinterher, den Müll zu verbrennen. Zusätzlich wird in vielen Ländern nicht so sehr auf die richtige Entsorgung des Mülls geachtet und vieles davon landet im Meer. Fische und Schildkröten verfangen sich in diesen oder fressen das Plastik und verenden qualvoll.
32 Millionen Tonnen Müll jährlich
Jährlich werden 370 Millionen Tonnen Plastik hergestellt – Joghurtbecher, Gartenstühle, Getränkeflaschen, Klobrillen, Handys, Autoteile – die Welt ist voller Plastik. Dieses kann aber irgendwann nicht mehr gebraucht werden und landet im Müll: Jährlich sind das 32 Millionen Tonnen. Davon gelangen 8 Millionen Tonnen in unsere Weltmeere. Wie bereits beschrieben, braucht eine Flasche 450 Jahre, bis sie sich in Mikroplastik zersetzt. Und das ist noch lange nicht das Ende. Mittlerweile finden wir leider überall Plastik, selbst an Orten, an denen noch nie ein Mensch war. Wissenschaftler fanden im Marianengraben, in 11.000 Meter Tiefe eine Plastiktüte. Und es werden jährlich viele Millionen Tonnen Müll mehr. Umgerechnet etwa so viel, als würde jede Minute eine komplette Lasterladung ins Meer gekippt werden.
Unser großes Problem: Das Mikroplastik
Die Wissenschaft fand heraus, dass Mikroplastik mittlerweile fast überall zu finden ist. Wenn Plastik zersetzt wird, entsteht Mikroplastik. Das sind winzige Kunstoffteilchen, die kleiner als fünf Millimeter sind. Diese finden sich auch oft in Kosmetik- und Pflegeprodukten, da sie den Reinigungseffekt verbessern und die Substanz besonders cremig machen. Wenn wir beispielsweise Duschen, dann spülen wir das Mikroplastik in den Abfluss, von wo aus es in die Gewässer gelangt. Dort wiederum fressen die Fische das Mirkoplastik und werden krank. So gelangt das Mikroplastik auch wieder zurück in menschliche Körper, wenn beispielsweise Fisch verzerrt wird.
Doch gibt es überhaupt Alternativen zu Plastik oder sind diese für die Umwelt sogar noch belastender? Mehr dazu im zweiten Teil unserer Blogreihe „Wir sehen das Meer vor lauter Plastik nicht“.