Fett im Futter ist ein Energieträger und spielt in der Ernährung des Hundes eine wichtige Rolle. Vor ab eine kurze Erklärung zu den unterschieden:
Jedes Fett setzt sich aus verschiedenen Fettsäuren zusammen. Gesättigte Fettsäuren sind bei Zimmertemperatur fest. Dazu gehört beispielsweise das Kokosfett. Bei den ungesättigten Fettsäuren gibt es einfach ungesättigte, zweifach ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Allen gemeinsam ist, dass sie bei Zimmertemperatur flüssig sind.
Einfach ungesättigte Fettsäuren, wie beispielsweise Olivenöl oder Rapsöl, sind ungesättigte Fettsäuren und nicht essenziell für Hunde. Das bedeutet, diese Fettsäuren kann der Körper selbst herstellen.
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren kann der Körper dagegen nicht selbst herstellen, sie sind daher essenziell. Diese müssen dem Körper in ausreichender Menge zugeführt werden. Zu wenig davon, kann zu Störungen des Immunsystems führen, sich auf das Herz-Kreislauf-System auswirken oder Haarausfall verursachen.
Essenzielle Fettsäuren für den Hund
Für unsere Hunde sind folgende Fettsäuren essenziell, müssen dem Hund also zugeführt werden:
- Omega-3-Fettsäure, Alpha-Linolensäure
- Omega-6-Fettsäure, Linolsäure.
Zu den wichtigsten Omega-3 Fettsäuren gehören: Alpha- Linolensäure (ALA), Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA).
Diese wichtigen Omega-3 Fettsäuren kommen in folgenden Pflanzenölen vor:
Alpha- Linolensäure (ALA) | Leinöl, Hanföl, Rapsöl, Walnussöl |
Eicosapentaensäure (EPA) | Leinöl, Hanföl, Rapsöl |
Docosahexaensäure (DHA) | Mikroalgen bzw. Algenöl |
Zu den wichtigsten Omega-6 Fettsäuren zählen: die Linolsäure und die Gamma-Linolensäure (GLA).
Die wichtigten Omega-6 Fettsäuren kommen in folgenden Pflanzen bzw. Pflanzenölen vor:
Gamma Linolensäure | Borretschöl, Nachtkerzenöl |
Linolsäure | Hanf-, Soja-, Sonnenblumenöl; Weizenkeim-, Distelöl, Nachtkerzen-, Schwarzkümmelöl |
Das Verhältnis von Omega-3 und Omega-6
Für eine gute Gesundheit des Hundes, kommt es nicht nur auf die Beigabe der Öle an, sondern auch auf deren Verhältnis. Je höher der Anteil an Omega-3-Fettsäuren und je geringer der Anteil an Omega-6-Fettsäuren, desto optimaler ist das Öl.
So sollte ein Verhältnis der Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren von 5:1 bis maximal 10:1 nicht überschritten werden.
Leinöl ist besonders geeignet, da es viermal mehr Omega-3- als Omega-6-Fettsäuren enthält. Weitere günstige Fettsäurenverhältnisse weisen außerdem Walnuss-, Raps- und Hanföl auf.
Ich habe bereits einige Pflanzenöle vorgestellt, die wichtige Omega-3 und 6 Fettsäuren enthalten. Nachfolgend nochmals eine kleine Empfehlung unsererseits für die Beigabe ins Futter:
Leinöl | Leinöl besitzt einen hohen Wert an mehrfach ungesättigten Omega-3 Fettsäuren und kann entzündungshemmenden wirken. Wichtig beim Leinöl, dieses rasch aufzubrauchen und kühl zu lagern. Denn es hat eine hohe Verderblichkeit durch den hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren. |
Hanföl | Hanföl weist einen hohen Gehalt an essentiellen Fettsäuren wie z.B. Linolsäure (Omega-6) und Alpha-Linolensäure (Omega-3) auf und enthält wertvolle Vitalstoffe. Es eignet sich super bei Haut- und Fellproblemen. |
Distelöl | Distelöl hat einen großen Anteil an Linolsäure (Omega-6) und Omega-3 Fettsäuren. Zusätzlich enthält Distelöl einen hohen Vitamin E Gehalt. Es eignet sich gut bei Haut- sowie Fellproblemen und fördert den Heilungsprozess bei Entzündungen. |
Rapsöl | Das Rapsöl hat den höchsten Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren und eignet super als Ergänzung im Hundefutter. |
Olivenöl | Olivenöl enthält besonders viel Vitamin E, Vitamin A, Spurenelemente wie Phosphor und Eisen. Allerdings enthält Olivenöl mehr Omega-6 als Omega-3 Fettsäuren und sollte deshalb eher selten verfüttert werden. |
Kokosöl | Kokosöl hat einen hohen Anteil an Laurinsäure, welche gerne bei verschiedenen Krankheitserregern wie Bakterien eingesetzt wird. Allerdings enthält Kokosöl gesättigte Fettsäuren und sollte deswegen nicht allzu oft ins Futter gegeben werden.
Kokosöl eignet sich aber auch sehr gut für die äußere Anwendung. Es hilft Haut und Pfoten geschmeidig zu halten und auf das Fell aufgetragen, kann es Flöhe und Zecken abwehren |
Nachtkerzenöl | Das Öl enthält einen hohen Anteil an Linolsäuren und Gammalinolensäure. Zudem finden sich wertvolle Mineralien, Vitamin E und Aminosäuren darin. |
Weizenkeimöl | Das Weizenkeimöl enthält zwar eher einen geringen Anteil an Omega-3-Fettsäuren, ist aber trotzdem empfehlenswert, da es das Pflanzenöl mit dem höchsten natürlichen Anteil an Vitamin E ist. Vitamin E wirkt als Antioxidans und schützt die Haut. |
Schwarzkümmelöl | Schwarzkümmelöl hat einen hohen Anteil an ätherischen Ölen und enthält den den Wirkstoff Thymochinon, der die Symptome einer Allergie lindern kann. Es wird auch sehr gerne vorbeugend als Zeckenschutz eingesetzt, da der Geruch des Hundes durch die Einnahme verändert wird und die Zecken diesen Geruch nicht mögen. |
Wie viel Öl braucht mein Hund?
Kleine bis mittelgroße Hunde sollten ca. einen halben Teelöffel Öl am Tag bekommen. Bei großen Hunden muss gerechnet werden. Ungefähr ein halber Teelöffel pro 10 kg Körpergewicht. Das heißt, ein Hund mit 40 kg braucht am Tag 2 Teelöffel Öl. Wichtig ist allerdings, dass dieses Maß nicht überschritten wird, denn sonst kann es schnell zu Figur Problemen führen.
Da jedes Öl spezielle Fettsäuren und auch unterschiedliche Vitamine enthält, empfiehlt es sich, die Sorte immer mal wieder zu wechseln.
Lagerung
Sehr wichtig ist beim Öl, dass dieses nach dem Öffnen kühl und dunkel gelagert wird. Kaltgepresstes Öl ist nicht lange haltbar. Die ungesättigten Fettsäuren können in Verbindung mit Sauerstoff sehr schnell oxidieren, weshalb das Öl ranzig wird. Deswegen sollte dieses immer in kleineren Flaschen gekauft und nach dem Öffnen in sechs bis acht Wochen aufgebraucht werden.