Hunde hassen es oftmals, es ist jedoch absolut notwendig: Der Besuch bei Tierarzt. Der erste Besuch beim Tierarzt ist für Hunde sehr ungewohnt. Oft bekommen sie Angst und reagieren aggressiv. Um dies vorzubeugen bedarf es einer gewissen Vorbereitung. Wie du dich selbst und deinen Hund für den Tierarztbesuch optimal vorbereitest, erfährst du in diesem Beitrag.
Benötigte Unterlagen und Nachweise
Grundsätzlich benötigen Sie nur zwei Dokumente, die Sie für den allgemeinen Tierarztbesuch mitbringen müssen: Impfausweis und/oder EU-Heimtierpass.
Impfausweis
Der Impfausweis ist, wie der Name schon verrät, der Nachweis für alle erfolgten Impfungen für deinen Hund. Schon in den ersten Wochen sollte dein Hund eine Wurmkur machen, sowie die Impfungen gegen Leptospirose, Staube, Parvovirose und Hepatitis durchführen. Nach drei bis vier Monaten sollten Hunde zudem gegen Tollwut geimpft werden. All diese Impfungen werden dann im Impfausweis hinterlegt. Diese solltest du dann bei den Tierarztbesuchen vorlegen können. Bist du regelmäßig mit deinem Hund unterwegs, so könnte ein Impfausweis sogar überflüssig sein:
EU-Heimtierausweis
Hast du vor, mit deinem Hund in der EU herumzureisen? Falls ja, so benötigst du seit dem Jahr 2014 einen EU-Heimtierausweis. Dieser ist nichts anderes, wie ein Personalausweis für uns Menschen. Der Vorteil am EU-Heimtierausweis ist, dass mehr Informationen in diesem vorhanden sind, was die Auskunft über alle getätigten Impfungen inkludiert. Solltest du einen EU-Heimtierausweis besitzen, so ist ein externer Impfausweis nicht mehr nötig. Der Ausweis dient somit zur Identifikation des Tieres, als auch als Impfnachweis. Zudem können Chipnummern, allgemeinen Informationen zum Hund und Kontakt des Hundehalters bei Verlust leichter eingesehen werden. Ein EU-Heimtierausweis kann nur erstellt werden, wenn der Hund über eine gültige Kennzeichnung verfügt. Die Beantragung des Ausweises kann beim Tierarzt angefragt werden.
Alle Jahre wieder
Grundsätzlich gibt es keine konkrete Vorschrift, wie oft du mit deinem liebsten Vierbeinern zum Tierarzt gehen solltest. Gar nicht zu gehen ist natürlich keine gute Lösung. Das Bundestierschutzgesetz schreibt sogar vor, dass Hundehalter im Bedarfsfall dazu verpflichtet sind, dem Hund tierärztliche Versorgung zu ermöglichen (1). Sind Hunde fit und leiden nicht unter chronischen oder ähnlichen Krankheiten, so sollte einmal im Jahr eine Routinekontrolle angepeilt werden. Im höheren Hundealter (ab dem 10. Lebensjahr) sollten zwei Besuche pro Jahr eingeplant werden. Wichtig ist hier, dass du als Hundehalter die volle Verantwortung für deinen liebsten Vierbeiner übernimmst. Hat dieser Schmerzen oder zeigt andere Anzeichen von Erkrankungen, so solltest du nicht zögern, einen Tierarzt aufzusuchen, bevor langfristige Schäden beim Hund entstehen. Folgende Punkte sind Anzeichen für eine Krankheit bei deinem Hund:
- Übermäßige Müdigkeit
- Fressunlust über mehrere Tage
- struppiges Fell
- Veränderte Körpertemperatur
- Erbrechen
- Durchfall
- Husten
Die medizinischen Möglichkeiten heutzutage sind unglaublich vielseitig. Immer besser werdende Operationsinstrumente und Geräte, sowie Medikamente und Laboruntersuchungen ermöglichen deinem Hund ein langes und glückliches Leben. Es sei jedoch zu erwähnen, dass all diese Eingriffe sehr teuer werden können. Plane am besten schon vor der Anschaffung eines Hundes einen gewissen Notgroschen ein. Plötzliche Krankheiten gehen sehr schnell ins Geld.
Eine gute Vor- und Nachbereitung ist das A und O
Bereits vor dem Tierarztbesuch kannst du deinen Hund auf den Termin einstellen. Ein paar kleinere Tricks helfen dabei, dem eigenen Vierbeiner den Besuch so angenehm wie möglich zu gestalten.
Stoßzeiten vermeiden
Besonders bei den ersten Tierarztbesuchen ist es wichtig, den eigenen Hund nicht in allzu volle Wartezimmerauszusetzen. Zu Stoßzeiten befinden sich oftmals viele nervöse Tiere im Raum, die diese Nervosität auch ausstrahlen und an deinen eigenen Hund abgeben könnten. Ruhige Wartezimmer für die ersten Besuche können somit deutlich entspannter für deinen Hund sein. Vor allem am Anfang ist es wichtig, den Tierarztbesuch mit angenehmen Situationen in Verbindung zu bringen. Dies gilt auch für die Anreise
Eine angenehme Anfahrt
Dieser Punkt kann sowohl für den Besuch bei Tierarzt, als auch allgemein beachtet werden. Je angenehmer ein Hund im Auto fährt, desto lieber macht dieser es auch. Sorge stets für angenehme Hin- und Rückfahrten. So bleibt dies auch dem Hund langfristig in Erinnerung.
Den Hund auf die Stresssituation vorbereiten
Für Hunde sind die ersten Tierarztbesuche etwas komplett neues. Fremde Menschen, verschiedene Tiere (oft gestresst) und neue Umgebungen treffen hier aufeinander. Mit Berührungen an den Ohren und Pfoten bei deinen Streicheleinheiten daheim kannst du deinen Hund auf die Behandlung des Arztes vorbereiten. Dein Hund würde somit bei Berührungen des Arztes nicht mehr allzu scheu reagieren. Auch gewisse Bewegungen und Positionen kannst du im privaten bereits mit deinem Hund trainieren. Mit Belohnungen nach diesen Übungen hat dein Hund eventuell sogar eine Motivation, diese Bewegungen auch beim Tierarztbesuch durchführen. Wichtig ist deshalb auch, vor Ort oder spätestens dann daheim ein Leckerli parat zu haben und deinen Hund für die tolle Leistung zu belohnen. Hast du die Möglichkeit schon vor dem ersten offiziellen Besuch bei Tierarztbesuch mal vorbei zu schauen, so kann dein Hund buchstäblich mal rein schnuppern. Ist dein Hund bereits vertraut mit der Praxis, so fallen kommende Besuche ebenfalls leichter.
Vorsorge im Alltag
Für unsere Hunde wollen wir nur das Beste! Dementsprechend ist es wichtig, dass wir von Tag eins darauf achten, dass unser bester Freund auch ein gesundes Leben führt. Mit ein paar einfachen Regeln im Alltag, kannst du deinen Hund ganz von alleine fit halten:
- Gewicht halten
Achte gut darauf, dass dein Hund nicht zu dick oder zu dünn wird. Ein optimales Gewicht ermöglicht dem Hund die maximale körperliche Leistung aufzurufen. - Training
Bringe deinem Hund ruhig ein paar Tricks und Regeln bei. Horchende Tiere haben klare Aufgaben und versuchen diese gezielt zu erfüllen. Dadurch bekommt dein Hund, sowohl geistig als auch körperlich, immer wieder auf neue Herausforderungen. - Ausgewogenes Futter
Das Gewicht deines Hundes erhältst du mit ausgewogenen Mahlzeiten für deinen Hund. Achte gut darauf, auch ein bisschen Abwechslung in die Mahlzeiten deines Hundes zu bringen. Auch vegane alternativen sind mittlerweile eine gute Option. Schau hier gerne unseren anderen Artikel „Vegane Ernährung für den Hund – geht das wirklich? Teil 1&2“ an. - Gesundheit und Wohlbefinden fördern
Geht dein Hund gerne raus zu bestimmten Stellen im Wald, am See oder am Fluss. Wenn du merkst, dein Hund fühlt sich an gewissen Orten oder durch gewisse Umstände wohl, so kannst du diese natürlich gezielt aufsuchen. Ein glücklicher Hund ist nämlich der gesündeste Hund.
Fazit
Tierarztbesuche werden oft mit Kosten, Lärm und Stress in Verbindung gebracht. Das muss es aber nicht! Mit der richtigen Vorbereitung, den richtigen Unterlagen und der richtigen Vorbeuge werden Tierarztbesuche gar nicht so schlimm. Im besten Fall achtest du auf ein gesundes Lebensumfeld, sowie auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung für deinen Hund. Erfüllst du all dies, so hat dein Hund garantiert ein gutes Leben – trotz Tierarztbesuch.