Unglücklicherweise erkranken einige Vierbeiner im Laufe ihres Lebens an Krankheiten wie Leishmaniose. Sollte Dein Hund ebenfalls von dieser Erkrankung betroffen sein, kann eine purinarme Ernährung seine Lebensqualität deutlich verbessern. Warum dies der Fall ist und wie Du Deine Fellnase mit Hilfe einer purinarmen Fütterungsweise im Alltag unterstützen kannst, erfährst Du in diesem Artikel.
Die Hintergründe
Entstehung
Leishmaniose gehört zu den sogenannten Infektionskrankheiten. Sie wird durch die Sandmücke übertragen – ein Insekt, welches vor allem im Süden von Europa, Mittel- und Südamerika sowie im Nahen Osten heimisch ist. Oftmals passiert eine Infektion auf Reisen durch den Stich einer infizierten Sandmücke. Doch auch durch den Menschen bzw. Nager- und Pferdeimporte aus dem Ausland wird die Krankheit immer näher an und nach Deutschland gebracht, denn die Leishmaniose gehört zu den Zoonosen. Das bedeutet, sie ist von Menschen und Tieren auf Hunde übertragbar und umgekehrt.
Symptome
Bis eine Erkrankung des Hundes festgestellt wird, vergehen durchschnittlich ein bis drei Monate. Zum Teil kann es jedoch auch Jahre dauern, bis sich die Leishmaniose durch Symptome wie geschwollene Lymphgefäße und Dermatitis (Hautentzündung) bemerkbar macht. Besonders kennzeichnend sind Hautveränderungen wie etwa Knötchen an der Einstichstelle, Haarausfall und Schuppen. Die Dermatitis tritt vor allem an Ohren, Nase und Augen auf (sogenannte Brillenbildung!), löst aber meist keinen Juckreiz aus. Zudem sind die betroffenen Tiere sehr müde, abgeschlagen und kaum belastbar. Auch unspezifische Symptome wie starkes Krallenwachstum und Krallenentzündung, Gewichtsverlust, Durchfall und Lahmheit können auf eine Leishmaniose hinweisen.
Diagnose & Therapie
Beim Tierarzt kann die Erkrankung durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden, da durch die Leishmaniose eine Veränderungen der roten und weißen Blutkörperchen stattfindet. Auch ein Antikörpertest wird oftmals zur Diagnose herangezogen.
Auf die Feststellung der Krankheit folgt eine monatelange medikamentöse Therapie, sowie eine regelmäßige Überprüfung der Blutwerte. In den meisten Fällen wird dabei das Medikament Allopurinol eingesetzt. Dieses führt zu einer Verbesserung des Allgemeinzustands, hemmt jedoch als Nebenwirkung das Enzym Xanthinoxidase. Dies hat zur Folge, dass im Körper des Vierbeiners vermehrt sogenannte Xanthine (Harnsäure-Vorstufen) anfallen. Eine Ansammlung dieser kann zur Entstehung von Harnsteinen führen, die verschiedene Beschwerden – wie etwa Inkontinenz – nach sich ziehen können. Werden Harnsteine nicht bemerkt und entfernt, so kann es im schlimmsten Fall zu einer Niereninsuffizienz mit anschließendem Nierenversagen kommen!
Purinarme Ernährung
Was sind Purine?
“Aber was haben Purine mit Harnsäure und Harnsteinen zu tun?”, fragst Du dich jetzt wahrscheinlich. Purine sind ein wichtiger Bestandteil von Zellkernen und damit lebenswichtige Bausteine im Körper von Hund und Mensch. Der Organismus unserer Vierbeiner kann sie selbst herstellen, nimmt sie jedoch auch über seine Nahrung auf.
Überschüssige Purine werden zu Harnsäure und schließlich zu Allantoin abgebaut und über die Nieren ausgeschieden. Wird jedoch nun bei einer Leishmaniose-Behandlung das Medikament Allopurinol eingesetzt, so wird der Abbau von Purinen behindert. Als Endprodukt bleibt die Harnsäure – denn der weitere Abbau dieser zu Allantoin ist gehemmt.
Wie ernähre ich meinen Hund purinarm?
- Verzichte auf die Fütterung von Fleischprodukten (v.a. auf Innereien, Häute, Pferdefleisch & Thunfisch)
- Setze auf hochwertige, purinarme Pflanzenproteinquellen wie Kartoffeln oder Reis
- Verwende vegane Leckerlies wie z.B. unsere Glückssterne oder Herzenssache-Kekse
- Ergänze die täglichen Futterrationen mit verschiedenem Gemüse
- Reduziere den Anteil von Hülsenfrüchten im Hundefutter
- Sorge dafür, dass Dein Vierbeiner immer ausreichend Trinkwasser zur Verfügung hat
- Bevorzuge purinarmes Nassfutter oder kaltgepresstes Trockenfutter für eine gesunde Darmflora
- Überprüfe den pH-Wert des Urins Deines Hundes regelmäßig
Für welche Hunde macht eine purinarme Ernährung Sinn?
Nicht nur bei Hunden mit Leishmaniose ist eine purinarme Ernährung zu empfehlen! Auch Vierbeiner mit Arthrose können von dieser Fütterungsart profitieren.
Außerdem muss vor allem bei Dalmatinern auf eine purinarme Ernährung geachtet werden. Aufgrund einer genetisch bedingten Stoffwechselbesonderheit weist diese Rasse eine erhöhte Harnsäure-Konzentration im Körper auf, denn: Von Geburt an kann ihr Körper Harnsäure nicht zu Allantoin umwandeln, weshalb zu viel Harnsäure im Hundeorganismus verbleibt.
Hast Du bereits Erfahrungen mit purinarmer Ernährung gesammelt?