Du bist mit deinem Vierbeiner draußen unterwegs – und schon frisst er wieder die Grashalme am Wegrand. Doch warum tut er das eigentlich? Und ist das vielleicht sogar schädlich?
Zuallererst können wir Dich beruhigen: Grasfressen ist per se nichts Unnatürliches! Jedoch gibt es mehr als einen Grund, warum unsere Fellnasen hin und wieder auf Grasbüscheln herumkauen oder diese sogar auffressen. Welche das sind, erfährst Du in diesem Beitrag.
Grund Nr. 1: Langeweile
Die erste Ursache ist leicht verständlich und einfach zu beheben. Stell’ Dir dazu folgendes Szenario vor: Ihr lauft eine Weile entspannt nebeneinander her, doch irgendwann schnappt dein Hund sich ein Grasbüschel. Er kaut darauf herum, wirkt sehr abgelenkt und möchte vielleicht auch nicht mehr weiterlaufen.
Aber warum? Er sucht nach einer spannenden Aufgabe! Bei den meisten Vierbeinern reicht ein Spaziergang ohne Beschäftigung nicht aus, denn sie wollen schnüffeln, spielen, rennen, die Gegend erkunden und vor allem gefordert werden! Um den Kopf deines Hundes also mehr auszulasten, kannst Du ihm zum Beispiel neue Tricks beibringen, Kommandos mit ihm üben oder Suchspiele mit ihm veranstalten. Das vertreibt die Langeweile und bringt Spaß für Vier- und Zweibeiner! Zur anschließenden Belohnung eignen sich übrigens unsere Glückssterne perfekt.
Wenn Du eure gemeinsamen Gassirunden zukünftig aufregender gestaltest, ist das Grasfressen wahrscheinlich bald Geschichte!
Grund Nr. 2: Stress oder Spaß am Kauen
Grund Nummer Zwei für Grasfressen ist Stressabbau oder der Spaß am Kauen. Denn im Allgemeinen unterstützt die Kaubewegung bei Hunden die Ausschüttung von Glückshormonen (sog. Endorphine). Diese wirken beruhigend und schmerzlindernd, was deinem Vierbeiner wiederum beim Abbau von Stresshormonen helfen kann. Grasfressen kann also auftreten, wenn sich dein Hund in einer Stresssituation entspannen möchte. Es könnte aber natürlich auch sein, dass deine Fellnase einfach grundsätzlich großen Spaß am Kauen hat.
In beiden Fällen solltest Du deinen Vierbeiner nicht daran hindern, Gras zu fressen. Achte jedoch bitte auf unsere Hinweise am Ende dieses Beitrags!
Grund Nr. 3: Leichte Verdauungsbeschwerden oder Vergiftung
Auch (leichte) Verdauungsprobleme wie etwa eine temporäre Magenverstimmung können ein Grund für die Aufnahme von Gras sein. Bei Übelkeit neigen manche Hunde beispielsweise dazu, größere Mengen an Gras zu fressen, da so ihr Brechreiz ausgelöst werden kann. Oft reicht diese instinktive Handlung aus und dein Vierbeiner kann seine Verdauungsbeschwerden lindern.
Solltest Du nach dem Übergeben bei deinem Vierbeiner jedoch immer noch Anzeichen für mögliche körperliche Beschwerden feststellen, solltest Du dich umgehend an einen Tierarzt wenden. Denn dann kann eine Vergiftung oder das Verschlucken eines Fremdkörpers nicht ausgeschlossen werden!
Mythos: Grasfressen bei Nährstoffmängeln
Worüber Du dir in den meisten Fällen keine Sorgen machen musst, wenn deine Fellnase ab und zu Gras frisst, ist ein Nährstoffmangel. Was nach einer plausiblen Erklärung klingt, konnte bisher wissenschaftlich nicht bestätigt werden. In verschiedenen Studien konnte Grasfressen bei (fast) allen Hunden – unabhängig von deren Ernährungszustand – beobachtet werden.
Worauf Du außerdem achten solltest!
An welchem Ort frisst dein Hund Gras? Am Straßenrand ist Gras stetig Abgasen ausgesetzt, die der Gesundheit deines Haustiers schaden können und auch landwirtschaftliche Nutzflächen werden oft mit Düngemitteln bearbeitet, die giftig für Mensch und Tier sein können. Versuche deshalb unbedingt zu vermeiden, dass dein Vierbeiner an Plätzen dieser Art Gras kaut oder frisst.
Welche Gräser bevorzugt meine Fellnase? Achte darauf, dass dein Hund keine giftigen Pflanzen frisst, da dies schwere Folgen wie etwa eine Vergiftung nach sich ziehen könnte!
Nimmt dein Vierbeiner regelmäßig sehr große Mengen Gras auf? Wenn ja, dann solltest Du dich an einen Tierarzt deines Vertrauens wenden. Ein derartiges Verhalten kann auf ernstzunehmende psychologische oder physiologische Ursachen hindeuten.
Zusammenfassend betrachtet kann man also sagen, dass Grasfressen verschiedene Ursachen haben kann, die meisten davon jedoch harmlos sind. Fast jeder Hund frisst regelmäßig kleine Mengen Gras oder kaut hin und wieder darauf herum. In den meisten Fällen gibt es aber keinen Grund zur Sorge!