Unter der Gelenkerkrankung Arthrose leidet mittlerweile in etwa jeder fünfte Hund. Doch trotz der Einschränkungen, die die Krankheit mit sich bringt, können wir betroffenen Vierbeinern ein glückliches und erfülltes Hundeleben ermöglichen. In unserem Blogbeitrag haben wir deshalb alle wichtigen Infos und hilfreiche Tipps zusammengefasst, die erkrankte Fellnasen im Alltag unterstützen.
Was ist Arthrose eigentlich?
Definition
Der Begriff Arthrose (griech. Arthrosis deformans) bezeichnet einen Gelenkverschleiß, bei dem – vor allem an Ellenbogen-, Hüft- und Sprunggelenken – Gelenkknorpel zurückgebildet oder zerstört werden. Zudem entstehen häufig knöcherne Zubildungen an den Knorpelrändern bzw. Kapselansätzen und die Produktion von Gelenkflüssigkeit ist vermindert, was eine Verschlechterung der Schmiereigenschaften zur Folge hat. Aufgrund dieser Entwicklungen wird die Gelenkstruktur verändert und somit die Beweglichkeit (stark) eingeschränkt.
Die degenerative Krankheit betrifft oft ältere und große Hunde, kann jedoch bei jedem Vierbeiner auftreten und ist nicht heilbar. Zur weiteren Unterscheidung gibt es eine Unterteilung in zwei Arten einer Arthrose:
primäre Arthrose: eher selten vorkommend, durch genetische Prädisposition, vor allem große Hunderassen (wie etwa Schäferhund, Labrador oder Dogge) betreffend
sekundäre Arthrose: häufig auftretend, als Folge von HD (Hüftgelenksdysplasie)/Arthritis (Gelenkentzündung)/Kreuzbandrissen/angeborenen Gelenkfehlstellungen
Anzeichen für Arthrose
Je früher eine Arthrose erkannt wird, desto besser kann ihr Fortschreiten verlangsamt werden.
Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
- Schwellungen oder Verhärtungen an Gelenken
- verminderter Bewegungsdrang
- Berührungsempfindlichkeit
- Einnahme von Schonhaltung
- häufiger Wechsel der Liegeposition
- Schwierigkeiten beim Aufstehen nach Ruhephase
- Lahmheit
- Steifheit von Gliedmaßen
- warme Gelenke (Arthritis!)
Ursachen der Krankheit
Es gibt viele unterschiedliche Ursachen für eine Arthrose. Zu den häufigsten zählen Übergewicht, Mangelernährung und Überbelastung. Aber auch Vorerkrankungen wie zum Beispiel HD, Wachstums- bzw. Stoffwechselstörungen und Verletzungen/Entzündungen/Fehlstellungen/Missbildungen der Gelenke begünstigen die Erkrankung. Zu den selteneren Ursachen zählt die Arthrose als Nebenwirkung bestimmter Medikamente bzw. die Erkrankung nach Operationen an den Gelenken des Hundes.
Prävention
Im Allgemeinen kann einer (genetisch bedingten) Arthrose nicht immer vorgebeugt werden. Trotzdem sollte jede/r Halter/in für seine Fellnase eine optimale Grundlage für ein langes, glückliches und gesundes Hundeleben schaffen. Eine ausgewogene, bedarfsgerechte Ernährung mit hochwertigem Futter ist dabei genauso wichtig wie die Stärkung von Muskeln und Gelenken durch tägliche Bewegung. Hohe Sprünge, Langstreckenläufe, Fahrradfahren, Treppensteigen und Sprünge ins Auto sollten dabei individuell an den Hund angepasst und auf ein Minimum reduziert werden.
Diagnose & Therapie
Bei einem Verdacht auf Arthrose sollte unbedingt schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden. Dieser kann durch eine Kombination aus Abtasten, einem Blutbild und CT bzw. Röntgen Rückschlüsse auf eine mögliche Erkrankung ziehen.
Ist ein Hund betroffen, so werden ihm meist zuerst schmerzstillende, entzündungshemmende und abschwellende Medikamente verabreicht.
Langfristig unterstützen jedoch vor allem:
- Gewichtsreduktion bei Übergewicht
- regelmäßige, an den Hund angepasste Bewegung
- Physiotherapie zur Erhaltung des Bewegungsradius
- eine ausgewogene Ernährung
- Futterergänzung mit sinnvollen Nährstoffen
Eine Operation erfolgt nur in seltenen Fällen bei einer sehr fortgeschrittenen Arthrose.
Tipps für den Alltag
Vor allem die richtige Ernährung und ausreichende Bewegung spielen eine wichtige Rolle bei einer Erkrankung an Arthrose. Erstere sollte an den Kalorienbedarf des Hundes angepasst werden und alle essentiellen Nährstoffe für Hunde bereitstellen. Dazu zählen vor allem hochwertige (pflanzliche) Proteine, entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren, Vitamin C & E sowie Selen. Beim Nass- und Trockenfutter, sowie auch bei Leckerlies und Kauartikeln sollte explizit darauf geachtet werden, dass diese aus natürlichen Zutaten bestehen und weder Konservierungsstoffe, noch Farbstoffe, Aromen oder Zucker beinhalten.
Die tägliche Bewegung sollte an den betroffenen Hund angepasst, jedoch keinesfalls vernachlässigt werden! Zum Beispiel können Such- oder Wasserspiele gelenkschonende Beschäftigungsarten darstellen, die regelmäßig in die Gassirunde eingebaut werden können. Häufiges Treppensteigen und Sprünge (ins Auto) sollten dagegen unbedingt vermieden werden. Auch Fahrradfahren und Joggen sind eher ungünstige Bewegungsformen!
Zuhause sollte der erkrankte Vierbeiner eine weiche, ergonomische Liegefläche zur Verfügung haben, die seine Gelenke entlastet. Diese sollte sich an einem Ort befinden, an dem keine Zugluft entstehen kann.
Bei Arthrose kann Wärme Schmerzlinderung verschaffen – bei einer akuten Entzündung der Gelenke (Arthritis) hingegen Kälte. Eine Besprechung mit einem Tierarzt ist daher unerlässlich!